Der Maremmano-Abruzzese ist eine imposante und majestätische Hunderasse, die für ihre Treue und Schutzinstinkte bekannt ist. Doch leider sind Beißvorfälle, die mit dieser Rasse in Verbindung gebracht werden, ein Thema, das sehr präsent ist, aber oft auch fehlinterpretiert wird. Statistiken über Beißvorfälle bieten einen Einblick, aber sie erzählen nicht die ganze Geschichte.

Die offiziellen Statistiken über Beißvorfälle, die mit Maremmen in Verbindung gebracht werden, sind oft unvollständig und unterrepräsentieren die tatsächliche Situation. Die Dunkelziffer an Vorfällen, die nicht gemeldet werden, ist wahrscheinlich viel höher, als die offiziellen Zahlen vermuten lassen. Dies kann auf verschiedene Faktoren zurückzuführen sein, einschließlich der Tatsache, dass viele Beißvorfälle, insbesondere solche mit weniger schwerwiegenden Folgen, nicht gemeldet werden.

Es ist wichtig zu verstehen, dass Beißvorfälle nicht isoliert betrachtet werden können. Sie sind oft das Ergebnis von verschiedenen Faktoren, einschließlich mangelnder Aufklärung über Hundeerziehung und -verhalten. Ein häufiges Missverständnis ist, dass Maremmano-Abruzzese aufgrund ihrer Schutzinstinkte von Natur aus aggressiv sind. In Wirklichkeit neigen diese Hunde dazu, territoriale und beschützende Instinkte zu zeigen, insbesondere wenn sie nicht angemessen trainiert und sozialisiert wurden.

Eine entscheidende Rolle bei der Verhinderung von Beißvorfällen spielt die Aufklärungsarbeit. Hundebesitzer sollten darüber informiert sein, wie man angemessen mit einem Maremmano-Abruzzese umgeht, wie man sein Verhalten liest und wie man potenziell gefährliche Situationen vermeidet. Dies beinhaltet auch die richtige Sozialisierung des Hundes von klein auf und die Vermeidung von Situationen, die zu Stress oder Angst führen können.

Besondere Vorsicht ist geboten, wenn sich Kinder in der Nähe des Hundes aufhalten. Obwohl diese Hunde normalerweise liebevoll und sanftmütig sind, können sie aufgrund ihrer Größe und Stärke eine potenzielle Gefahr darstellen, insbesondere, wenn sie sich bedroht oder unwohl fühlen. Kinder sollten immer unter Aufsicht sein und über den respektvollen Umgang mit Hunden aufgeklärt werden.

Insgesamt ist es wichtig, Beißvorfälle in einen größeren Kontext zu stellen und die zugrunde liegenden Gründe zu verstehen. Durch Aufklärungsarbeit, angemessene Ausbildung und verantwortungsbewusste Hundehaltung kann das Risiko von Beißvorfällen reduziert werden, während gleichzeitig das wunderbare Potenzial des Maremmano-Abruzzese als treuer Begleiter und Beschützer geschätzt wird.

Zum Thema Aggression und aggressives Verhalten wird demnächst ein Videoseminar mit Tierpsychologin und Hundeverhaltenstherapeutin Ines Grunwald erscheinen. Auch in unseren Chats ist das Thema Aggression immer wieder präsent.