Noch immer geistern sowohl durchs Internet, aber auch durch viele Foren und andere Kanäle allerlei spannende, teilweise kuriose Informationen über Herdenschutzhunde. In letzter Zeit beobachten wir sogar eine verstärkte Stimmungsmache gegen Herdenschutzhunde, was natürlich die Vermittlungen erschwert … nicht nur unsere. Auch viele HSH, die in Tierheimen sitzen, werden so zu Insassen auf Lebenszeit, ohne eine Chance auf Vermittlung. Das ist schade, denn hat man erst einmal begriffen, wie ein Herdenschutzhund tickt, was er braucht und was er eben nicht braucht … ist das schon die halbe Miete und ein erster Schritt hin zu einer lebenslangen Leidenschaft. Leidenschaft deshalb, weil man, wenn man einmal in Frieden und Eintracht mit einem Herdenschutzhund gelebt hat, keinen anderen Hund mehr möchte. Zu faszinierend sind die großen, unabhängigen Sturköpfe, die, manchmal nicht ohne eine gewisse Herablassung, ihren Menschen so manches über sich selbst beibringen, Schwachstellen aufzeigen und die eines ganz bestimmt nicht haben: den „Will to please“!
Aufklärungsarbeit ist wichtig
Immer wieder begegnen uns Menschen, die sich sehr für Herdenschutzhunde interessieren und sogar die optimalen räumlichen Voraussetzungen zur Haltung mitbringen … die sich aber am Ende nicht zutrauen, tatsächlich mit einem HSH zu leben. Genauso oft allerdings begegnen uns Menschen, die ohne weitere Informationen einem HSH ein Zuhause gegeben haben … jedoch sehr schnell aufgrund mangelnder Sachkenntnis an ihre Grenzen stoßen. Nicht selten landet dann der HSH im Tierheim oder wird zum Wanderpokal. Für den Hund eine vermeidbare Katastrophe, denn mit den richtigen Informationen im Vorfeld und einer Begleitung während der ersten Wochen wären viele Probleme gar nicht erst entstanden.
Wir, die Maremmano-Hilfe e. V. haben fachlich fundierte Aufklärungsarbeit auf unserer Prioritätenliste ganz oben stehen. Egal, ob ein Hund über uns oder eine andere Tierschutzorga vermittelt wird, Aufklärung im Vorfeld ist der erste Schritt zu einer gelungenen Adoption. Deshalb haben wir in Kooperation mit dem DIFT, dem Deutschen Institut für Tierpsychologie und -naturheilkunde ein über zweistündiges Videoseminar produziert, welches wir für einen Unkostenbeitrag von 35 Euro allen HSH-Interessierten anbieten. Über zwei Stunden geballtes Wissen über Herdenschutzhunde – vorgetragen von Ines Grunwald, Dozentin am DIFT und ebenso maremmanoverrückt wie wir.
Jeder, wirklich jeder kann unser Videoseminar kaufen und von den Inhalten profitieren. Egal ob Interessent, Adoptant, Pflegestelle, Vermittler bei einer Tierschutzorganisation oder Tierpfleger, ein fundiertes Basiswissen über diese ganz besonderen Hunde erleichtert den Zugang zu ihnen und hilft dabei, den Alltag mit einem HSH besser bewältigen zu können.
Schlussendlich aber profitieren unsere Herdenschutzhunde. Denn ein HSH, der sich verstanden und gesehen fühlt, kann ein durchaus erfülltes und friedliches Leben mit seinen Menschen führen. Und das ist es, was wir wollen und uns für all die faszinierenden, wunderbaren Wesen wünschen.
