Wunderschöne Maremma

Der Maremmano-Abruzzese, wie unsere weißen Riesen in der korrekten „Langfassung“ heißen, stammt aus dem Landstrich zwischen der westlichen Toskana, der Maremma, und den Abruzzen, einem Gebirgszug in Italien. Die stetige Kreuzung der Hunde aus beiden Landstrichen führte schließlich, als eine Rasse vom FCI zusammengefasst, zum Maremmano-Abruzzese, wie wir in heute kennen. In Italien werden die weißen Herdenschutzhunde auch heute noch zum Schutz von Nutztieren eingesetzt. Tag und Nacht begleiten die Hunde „ihre“ Herde, um sie vor den großen Beutegreifern wie Wolf und Bär zu schützen. Dabei arbeiten diese Hunde völlig selbstständig, dass heißt, sie entscheiden, wann zum Schutz der ihnen anvertrauten Nutztiere eingegriffen werden muss. Bedingungs- und kompromisslos werden angreifende Tiere mit lautem Bellen und imposanten Drohgebärden in die Flucht geschlagen.

Maremmani bei der Arbeit in den Abruzzen

Die Wiege des Maremmano-Abruzzese befindet sich, so wie vermutlich von allen Herdenschutzhunden, in Asien. Man nimmt an, dass die Hunde mit ihren Hirten und deren Nutztieren auf den langen Wanderungen Richtung Europa, den Transhumanzen, eingewandert sind. Auffallend ist, dass fast alle Herdenschutzhunde von heller Farbe sind. Dies ist gewollt, denn so können Hund und Wolf in der Dunkelheit der Nacht besser voneinander unterschieden werden.

Charakterlich gibt es zwischen den verschiedenen Herdenschutzhundrassen große Unterschiede. So zählen beispielsweise der Maremmano-Abruzzese, der Podhalaner, der Kuvasz und der Pyrenäenberghund – in Frankreich liebevoll Patou genannt – zu den defensiv aggressiven und eher leichtführigen Hunden. Ihren Vertretern aus Asien und der Türkei, Kaukase, Owtscharka, Kangal und Akbash, sagt man eine niedrigere Aggressionsschwelle nach. Ob das stimmt? Sicher kann man solche Aussagen nicht pauschalisieren. Denn Fakt ist, dass Haltung und Führung durch den Menschen zu einem sehr großen Teil darüber entscheiden, wie der Hund sich in seinem Lebensraum verhält. Ein gutes, umfangreiches Training und eine gute Sozialisation wirken da wahre Wunder.