Die kleine Chloé auf dem Weg zu ihrer Pflegestelle in Italien, nachdem sie einem Schäfer buchstäblich abgeschwatzt wurde.

Chloé, eine waschechte Maremmana, war der letzte Welpe bei einem Schäfer. Ihre Geschwister wurden bereits “weitergegeben” – in eine ungewisse Zukunft. Das Leben bei einem Schäfer ist meist hart für die Hunde. Wobei an dieser Stelle auch erwähnt werden sollte, dass es eben auch andere Schäfer gibt, die ihre Hunde gut behandeln.

Chloé beim Hundefrisör – sie war übersät mit Parasiten.

Für das Gros der Schäfer jedoch, sind die Hunde einfach nur Arbeitsgeräte, Mittel zum Zweck. Und wenn sie nicht mehr funktionieren oder Geld kosten, werden sie entsorgt, ausgesetzt oder einfach umgebracht.

Unsere Tierschützerin vor Ort wurde auf die kleine Chloé aufmerksam. Auf ihre Nachfrage beim Schäfer bekam sie zur Antwort, dass er vorhätte, die Hündin dem Nächstbesten in die Hand zu drücken. Hauptsache weg. Er selbst hätte keine “Verwendung” für die kleine Hündin. Das konnte und wollte unsere Tierschützerin nicht zulassen. Ihrem Freund gelang es schließlich, dem Schäfer die kleine Chloé abzuschwatzen. Nun ist sie erst mal in Sicherheit und wird, wenn sie erwachsen ist, nicht als Gebärmaschine missbraucht oder ausgesetzt werden, sollte sie nicht für den Herdenschutz taugen. Denn auch das gibt es natürlich: Maremmani, die sich nicht die Bohne für Schafe interessieren.

Chloé ist eine sehr freundliche, anhängliche Hündin, die sich sehr schnell auf ihrer Pflegestelle eingewöhnt hat. Bei aller Niedlichkeit jedoch darf man nicht vergessen, dass Chloé in rund sieben Monaten ihre erste Pubertät durchmachen wird und sich vermutlich wie alle Pubertierenden aufführen wird wie die Axt im Walde. Sie einfach auf den Arm nehmen wird dann auch nicht mehr funktionieren, denn den Pfoten nach zu urteilen, wird Chloé ein sehr stattliches Mädchen werden. Geschätztes Kampfgewicht: 40 kg :-).

Chloé genießt nun erst mal das unbeschwerte Leben auf der Pflegestelle

Wir sind sehr froh, dass Chloé nun raus aus diesem Kreislauf des sinnlosen Vermehrens ist. Zwar ist das bei den Schäfern nicht ganz so krass, wie wir in unserem Beitrag “Es hört nie auf” beschrieben haben. Dennoch werden auch hier viel zu viel unnötige Welpen produziert und, wenn man sie doch nicht gebrauchen kann und sie auch nicht loswird, getötet. Dies geschieht im Verborgenen. Kaum jemand bekommt etwas mit.

Klar ist jedoch, dass eine Veränderung in den Köpfen der Schäfer stattfinden muss. Diese Veränderung anzustoßen ist eines unserer großen Ziele. Denn nur so wird sich die Situation für die arbeitenden Maremmani tatsächlich langfristig verbessern. Nahziel ist nun erst mal, auszuloten, ob der Schäfer bereit ist, Chloés Mutter sterilisieren zu lassen. Nach dem Motto “Steter Tropfen höhlt den Stein” bleiben wir dran.

Den Entschluss, Chloé zu übernehmen, fassten wir sehr spontan. Wir wollten einfach auf die ungewisse Zukunft der jungen Dame Einfluss nehmen. Doch Hundefrisör (sie war voll mit Parasiten und musste gebadet werden), Futterkosten, Pflege, Impfungen, Entwurmungen und nicht zuletzt auch die Behandlung ihrer Schwanzspitze, die dem massiven Befall mit Parasiten zum Opfer gefallen ist, gibt es nicht umsonst. Wir sind auf Unterstützung angewiesen.

Mit einer Fördermitgliedschaft oder einer Spende können Sie Hunden wie Chloé helfen, ein würdevolles Leben zu führen.

Schnellentschlossene können sehr gerne eine Kleinigkeit via PayPal spenden. Helfen Sie Hunden wie Chloé und schenken Sie ihnen eine Zukunft. Diese kann, wir werden in einem weiteren Beitrag darüber berichten, auch bei einem Schäfer durchaus lohnenswert sein …