„Ohne Plan B läuft hier nix“

Viel wichtiger als ein guter Plan A ist, man glaubt es kaum, ein praktikabler Plan B. Dieser tritt, wenn bei der Umsetzung von Plan A etwas schiefgeht, in Kraft und rettet die Situation zur Zufriedenheit aller. Soweit die Theorie.

In unserer praktischen Tierschutzarbeit stellen wir leider immer wieder fest, dass es gerade bei der Hundehaltung oftmals an einem guten Plan B mangelt. Wir möchten Ihnen an dieser Stelle mal einen kurzen Abriss über die Punkte geben, bei denen ein Vorhandensein von Plan B sinnvoll ist:

  1. Sie haben einen Hund adoptiert und stellen nach drei Wochen fest, dass Sie keinen Hund, sondern ein Päckchen voller Probleme im Haus haben. Was jetzt?
  2. Sie sind alleinstehend und haben einen Hund adoptiert. Nun werden Sie plötzlich krank. Was jetzt?
  3. Sie sind schon älter, haben einen Hund adoptiert und müssen ins Krankenhaus. Wer kümmert sich um den Hund?
  4. Sie haben einen knuffigen Welpen adoptiert. Nach ca. einem halben Jahr haben Sie einen pöbelnden Halbstarken im Haus, der ca. 35 kg wiegt und sämtliche Regeln komplett vergessen hat. Und nun? Ohne einen Plan B sind Frust und Enttäuschung manchmal so groß, dass die armen Seelen im Tierheim landen.
  5. Ihr neuer Hausgenosse findet plötzlich die Schwiegermutter doof, entpuppt sich als Kinderschreck und terrorisiert die Katze. Und jetzt? Siehe Punkt 4 …
  6. Homeoffice ist schön. Man kann sich seine Zeit super einteilen und da war doch schon immer der Wunsch, einen Hund zu haben. Doch was, wenn Corona und Homeoffice der Vergangenheit angehören, Ihr Hund aber immer noch da ist, Gassi gehen möchte und beschäftigt werden will? Haben Sie einen Plan B?

Diese Liste lässt sich beliebig fortsetzen denn, so weiß der Volksmund: Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt! Diese einfache Weisheit sollten wir uns immer wieder vor Augen führen und uns entsprechend auf alle Eventualitäten einrichten, vorzugsweise mit einem Plan B.

Warum reiten wir so auf diesem „Plan B“ herum?

Stellen Sie sich vor, Sie haben einen Hund adoptiert in den Sie sich zuvor total „verguckt“ haben. Sie haben bis zu seiner Ankunft eine gewisse Erwartungshaltung aufgebaut, eine Vorstellung entwickelt, wie ihr neuer Hund ist und was Sie alles mit ihm unternehmen wollen. Nun ist er da. Und Sie stellen enttäuscht fest, dass der Vierbeiner in keinster Weise Ihren Erwartungen entspricht. Und jetzt? Sich im Vorfeld mit dieser Situation zu beschäftigen und einen Plan B zu entwickeln, macht Sinn. Einfach für den Fall, dass alles ganz anders kommt. Plan B kann in diesem Fall auch bedeuten, den neuen Schützling so zu nehmen, wie er ist. Schrauben Sie Ihre Erwartungen herunter. Und freuen Sie sich umso mehr, wenn Ihre Fellnase die Erwartungen sogar noch übertrifft.

Auch wenn Sie beispielsweise alleine Leben oder schon älter sind, sollten Sie sich im Vorfeld einen Plan B zurechtlegen. Es könnte ja sein, dass Sie einmal krank werden oder zur Kur müssen. Mit einem Plan B in der Tasche können Sie solchen Fällen gelassen entgegentreten. Denn bereits im Vorfeld haben Sie zuverlässige Menschen organisiert, die sich um Ihren Hund kümmern.

Ein guter Plan B ist die halbe Miete

In unseren Gesprächen werden wir Sie immer wieder auf den Plan B, die Alternative, wenn Plan A nicht aufgeht, hinweisen und Sie nach Ihrem Plan B fragen. Nehmen Sie uns das nicht krumm. Es ist wichtig. Für Ihren Schützling. Für Sie und natürlich auch für uns.

Stellen Sie sich vor, Plan A geht nicht auf und nun stehen Sie ohne Plan B da. Natürlich können Sie uns jeder Zeit anrufen und um Hilfe bitten, keine Frage. Doch nicht immer können wir schnelle Hilfe leisten. Die Gründe dafür sind vielfältig. Wir können ad hoc nicht die super Lösung aus dem Hut zaubern. Was wir aber tun können, ist, gemeinsam mit Ihnen einen Plan B auf die Beine stellen. Im Vorfeld. Damit im Ernstfall alles reibungslos laufen kann und alle Beteiligten stressfrei mit der Situation umgehen können.

Auch wenn wir Ihnen damit auf die Nerven gehen, wir wissen aus Erfahrung, dass ein Plan B immer Sinn ergibt. Und dies übrigens nicht nur bei der Vermittlung eines Hundes, sondern generell im Leben.