Hopes Schicksal hinterließ bei uns nachhaltige Spuren. Nicht nur deshalb, weil ihre Babys ohne unseren Einsatz womöglich gestorben wären. Nein, uns beschäftigt vielmehr die Frage was passiert wäre, wenn Hope mit ihrem Nachwuchs auf der Straße gelandet wäre und sich die Hundefamilie ihr Leben dort eingerichtet hätte.
Das Hunde auf der Straße landen, weil sie überflüssig sind, nicht gebraucht werden, alt, krank oder verletzt sind, ist beinahe schon Alltag. Auch unsere Maremmani sind betroffen. Immer wieder werden überflüssige, „nicht benötigte“ Hunde auf die Straße gesetzt oder einfach dem Nächstbesten in die Hand gedrückt. Schicksal ungewiss.
Hope ist zum Glück nicht auf der Straße gelandet. Weder sie noch ihre Babys werden sich unkontrolliert vermehren … Darauf haben wir ein Auge. Was unkontrollierte Vermehrung bedeutet, wollen wir Ihnen Anhand von Hope und ihren Babys mal verdeutlichen.
Hope hat drei Jungs und zwei Mädchen geboren. Zählt man Hope zum Kreislauf der Reproduktion dazu, haben wir es in der Summe mit drei Jungs und drei Mädels zu tun. Herdenschutzhunde sind Spätzünder. So ist frühestens im Dezember mit eintreffender Geschlechtsreife zu rechnen. Das heißt, die beiden kleinen Hündinnen könnten also im Dezember das erste Mal läufig sein und gedeckt werden. Die drei Herren der Schöpfung erreichen ebenfalls die Geschlechtsreife im Dezember, bereit, eine willige Dame zu decken. Und unsere Hope? Die kann natürlich schon vorher wieder gedeckt werden. Sie ist ja schon geschlechtsreif!
Bereits im Februar des kommenden Jahres könnten wir dann folgende (zwar fiktive, aber dennoch nicht unwahrscheinliche) Rechnung aufmachen: Die drei Rüden decken jeweils drei Hündinnen. Diese bekommen jeweils wieder fünf Welpen. Macht zusammen 45 Welpen. Die beiden Mädchen bringen jeweils ebenfalls fünf Welpen auf die Welt. Macht mit den Nachkommen der Jungs also insgesamt 55 neue Hunde, die Anfang des Jahres 2022 auf der Straße ums Überleben kämpfen. Hope lassen wir in unserer Rechnung jetzt mal außen vor.
Rechnen wir weiter. Die insgesamt 55 Hunde teilen sich auf in 20 Hündinnen und 35 Rüden (es werden immer mehr Rüden geboren). Die 20 Hündinnen bringen noch im selben Jahr jeweils wieder fünf Welpen auf die Welt, macht insgesamt 100 Welpen. Unsere Jungs decken jeweils wieder drei Hündinnen. Das wären dann 105 Hündinnen die … jeweils wieder 5 Welpen auf die Welt bringen, insgesamt also 525 Welpen. Rechnen wir die Nachkommen der 20 Hündinnen dazu, kommen wir Ende 2022 bereits auf 625 Hunde … 625 Mal Hunger, Durst, Krankheit, Leid …
Dieser, mal ganz pathetisch gesprochen, Kreislauf des Elends wird nur zu durchbrechen sein, wenn wir konsequent Nachwuchs verhindern, indem wir Hunde kastrieren. Und für unsere Schäfer, die der Ansicht sind, dass ihre Hunde nichts arbeiten und nur faul herumliegen, wenn sie kastriert sind, gäbe es ja auch noch die Möglichkeit des Unfruchtbarmachens – der Sterilisation. Den Unterschied zwischen Kastration und Sterilisation haben wir in unserem Beitrag „Kastration: Ja oder nein?“ ausführlich erklärt.
Fazit: Es gibt noch viel zu tun für uns!!! Vor allem ist noch sehr viel Überzeugungsarbeit bei den Schäfern zu leisten. Wer unsere Arbeit unterstützen möchte, kann dies als Fördermitglied oder mit einer Spende tun. Wir sagen schon jetzt DANKE!